Blumen In Der Hand (Kosovo Mai 2005)

Mir kommt so vor, i hab des all's scho amoi g'segn,
i bin scho amoi in dera Wiesen g'legn,
a Teil davon is abg'sperrt mit an blauen Band,
a klanes Madl kommt mit Blumen in der Hand.

Die Häuser san zerbombt, die Fenster san zerschlag'n,
i hab an Helm auf und fahr in an Panzerwag'n,
die Kinder winken und sie schau'n so fröhlich drein,
im Paradies könnt's sicher a ned schöner sein.

Die Männer sitzen auf da Straßen und san miad,
weu ma von kana Arbeit immer miader wird.
Die Fraun, die schaun so traurig und i hab des G'füh,
die ganze Szene is das reinste Déjà-vu.

Und immer wieder komm i ma so hülflos vor,
als war in nur a klana gottverlassna Bua,
700 Kilometer bin i z'Haus von da,
weu i bin ja nur auf Besuch im Kosovo.

Ma fragt si: Wia kann's sowas heutzutag no geb'n?
Wia kann ma mit dem Wissen afoch weiterlebn.
Der Kriag, der is erst grad amoi zehn Jahr vorbei,
das Leben ist ein Hit ...

In Pristina trink i am Flughafen a Bier
und denk ma: Gottseidank bin ich bald nicht mehr hier.
I steig ins Flugzeug, und es wird auf amoi stüh,
das Ganze war ja nur a kurzes Déjà-vu.

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